FoBi Holsteinische Schweiz

AUF FORTBILDUNG DURCH DIE HOLSTEINISCHE SCHWEIZ

Am 30. August 2021 waren wir mit dem Reisebus quer durch die Holsteinische Schweiz, dem größten Naturpark Schleswig-Holsteins zwischen Lübeck und Kiel, unterwegs. Es war auch ein Ausflug in die Geschichte des nördlichsten Bundeslandes.

Schon im 19. Jahrhundert bereitete die sogenannte Schleswig-Holsteinische Frage – die komplexen Beziehungen der Herzogtümer Schleswig und Holstein – Diplomaten aus Dänemark, Preußen und England Kopfzerbrechen.

In Ahrensburg begann unsere Reise auf den Spuren holsteinischer Adelsfamilien, Gutshäusern, Burgen und Schlössern. Noch heute erinnert das Peter-Rantzau-Haus an seinen Namensgeber, den Fürsten Peter Rantzau, der schon im 16. Jahrhundert sogenannte Gottesbuden für alte und invalide Gutsarbeiter bauen ließ und eine Stiftung zu deren Unterhaltung gründete.

Über den ehemaligen Sole-Kurort Bad Oldesloe ging die Fahrt vorbei am Gut Jersbek. Ein Herrenhaus mit einem Barockgarten und einem im wahrsten Sinne des Wortes coolen Relikt aus dem 18. Jahrhundert. Der in den Jahren 1736/37 erbaute und vollständig restaurierte Eiskeller ist heute ein seltenes bauliches Zeugnis von Kühltechnik aus der Zeit vor der Erfindung des Kühlschranks. Ein markanter Blickfang an der Autobahn auf dem Weg von Hamburg an die Lübecker Bucht ist der Wasserturm von Bad Schwartau. Der ehemalige Luftkurort, der bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine zentrale Wasserversorgung hatte, war vielen von uns sicherlich besser bekannt durch die leckeren Konfitüren.

In Eutin begleitete uns eine Kollegin in Landestracht auf einem abwechslungsreichen Spaziergang mit spannenden Geschichten über das Weimar des Nordens. Im Anschluss hatten wir die Gelegenheit, durch die wunderschönen Landschaftsgärten zu lustwandeln und einen neugierigen Blick in das Astloch der Bräutigamseiche im Dodauer Forst zu werfen. Es handelt sich hier um eine über 500 Jahre alte Eiche, um die sich allerlei Legenden ranken. Tatsächlich war sie lange Zeit der einzige Baum weltweit mit eigener Postanschrift. Und ist in Zeiten von Tinder eine echte Alternative für alle diejenigen, die auf der Suche nach einem romantischen Kennenlernen sind.

Der Blick auf den Plöner See, den größten See Schleswig-Holsteins, durfte nicht fehlen, bevor uns dann in Preetz ein wahres Highlight erwartete – die Besichtigung des Adeligen Klosters zu Preetz. Dank der hochinteressanten und sachkundigen Führung des Ehepaars Dr. Koch bekamen wir einen Einblick in die Geschichte des ehemaligen Nonnenklosters aus dem 13. Jahrhundert. Aus dem Kloster ist ein evangelisches Damenstift geworden, in dem bis heute noch eine Klosterordnung Gültigkeit hat und die Aufgaben der Priörin und des Klosterprobstes regelt. 

Nach dieser intensiven und abwechslungsreichen Reise durch die holsteinische Schweiz werden wir unseren Gästen viele Details zur Geschichte der schleswig-holsteinischen Adelshäuser erzählen können.

Schloss Eutin
Bräutigamseiche im Dodauer Forst
Adeliges Kloster zu Preetz
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