Zuerst schlüpfen wir durch den Deich, der schon von 1439 angelegt wurde und sehen sofort, die Kirche, der an diese Stelle schon im 13. Jhdt. vorhanden war. Diese heißt St. Pankratius und wurde im 17. Jhdt. gebaut.
Wir vertiefen uns in die Geschichte des alten Landes ein und erfahren wie furchtbar das Land und wie furchtbar das Leben gewesen sein muss. Die Urbarmachung mit Gräben und Wettern, die heute noch deutlich erkennbar ist, eine wahre Mamut Aufgabe. Kennen Sie das fortschrittliche „Hollernrecht“ welches damals ein Segen für die Siedler war?
Die Flutgefahr war bis 1962 die größte Bedrohung für das Gebiet, lediglich die Kirche bot Schutz. Die Fluten waren Grund für die Eindeichung und den Reichtum, der sich noch heute in den großen Gehöfte mit Prunkpforten und Brauttüren zeigt. Wir spazieren gemütlich zum Obstmarschenweg, wo wir die stolze Hofanlage der Familie Quast mit Prinkpforte und Brauttür finden. Ein kurzer Blick in das Hof Café, vielleicht ist der Kaffee fertig, dann machen wir eine kurze Pause, natürlich nicht ohne weitere Geschichten zu hören.
Für den Rückweg gehen uns die Themen nicht aus, es wartet schließlich die St. Pankratius Kirche mit der berühmten Arp Snitger Orgel“ von 1682/83. Die reiche Ausstattung einheitlich in Bauernbarock erzählt fromme Geschichten und zeugt von starrköpfige Bauern die ihren höchst eigenen Kopf gegen Freund und Feind durchzusetzen vermochten.
Erfreuen Sie sich an der reichen Ausstattung der Kirche, die Deckenmalerei aus 1863, das Bunte Gestühl, der alte Beichtstuhl, die Logen, die Kanzel und die Orgel.
Schmunzeln Sie über Geschichten, die das Leben hier prägte, von einem Blumenkübel, der keiner war, von sparsame Bauern, die sich das Gestühl teilten und von Hochzeiten mit bis zu 500 Personen. Die Altländer feierten mehrere Tagen mit Hochzeitssuppen und viel Köm. Vielleicht verrate ich Ihnen auch das Rezept der „Altländer Hochzeitssuppe“, die wird heute noch traditionell hier gekocht, nur den Löffel müssen sie heute nicht mehr mitbringen.
Den kurzen Weg zur Bushaltestelle Linie 150, wo die Tour angefangen hat, gehen wir noch gemeinsam. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, vielleicht in Cranz oder Finkenwerder, vielleicht sind sie auf den Geschmack gekommen, mich würde es freuen.
Die Führung dauert ungefähr 2 Stunden und ist ca. 3,2km lang.
Falls Sie an dieser Führung interessiert sind klicken Sie bitte auf die gewünschte der angebotenen Sprachen, dort finden Sie dann den oder die Guides, bei welchen Sie eine Teilnahme buchen können.